Der Verbrenner dominiert noch lange

Elektromobilität

Der Verbrenner dominiert noch lange

30. November 2021 agvs-upsa.ch – Die Zeichen stehen auf E. Die Elektromobilität ist angekommen. Trotzdem werden auch 2035 noch mehr als 3 Millionen Verbrenner auf den Schweizer Strassen fahren, sagen die Experten von BAK Economics.

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Quelle: iStock

sco. Das unabhängige Wirtschaftsforschungs- und Beratungsinstitut BAK Economics erstellt jedes Jahr im Auftrag des AGVS den jährlichen Konjunkturausblick für das Schweizer Autogewerbe. Dieses Jahr haben sich die Ökonomen in einem Exkurs auch mit der Elektromobilität beschäftigt.
 
Die Tendenz ist klar: E-Mobilität boomt. 30,7 Prozent aller von Januar bis Oktober 2021 in der Schweiz neu immatrikulierten Personenwagen waren Hybride (21,8%) oder Plug-in Hybride (8,9%), 11,6 Prozent waren reine Elektrofahrzeuge (Battery Electric Vehicle/BEV). Damit liegt die Schweiz im internationalen Vergleich sogar vor Deutschland, das den Absatz von BEV mit grosszügigen Förderbeiträgen unterstützt.
 
Werden wir in der Schweiz über kurz oder lang nur noch elektrisch unterwegs sein? Nein, sagt BAK Economics. In einer Simulation haben die Experten die Entwicklung der BEV prognostiziert. Dabei gehen sie von einem exponentiellen Wachstum der Markanteile von aktuell 11 Prozent auf 20 Prozent im Jahr 2023, 50 Prozent im Jahr 2030 und 100 Prozent im Jahr 2035 aus.
 
Resultat des BAK-Szenarios: Bei einem Fahrzeugbestand von rund 5 Millionen Personenwagen in der Schweiz werden im Jahr 2030 rund 17 Prozent batterieelektrisch angetrieben sein. 4,15 Millionen Autos werden auch dann noch mit Verbrennungsmotoren betrieben, viele als Hybridvarianten mit sehr geringem Treibstoffverbrauch und tiefen Emissionen. Bis 2035 wird dieser Anteil auf 36 Prozent ansteigen.
 
Mit anderen Worten: Auch in 14 Jahren werden noch knapp zwei Drittel oder 3,2 Millionen Autos auf Schweizer Strassen thermisch angetrieben sein – mit den entsprechenden Auswirkungen auf das Aftersales-Geschäft, namentlich den Ölwechsel. Für Markus Aegerter, AGVS-Geschäftsleitung, ist klar, dass die Elektromobilität Veränderungen für die Schweizer Garagisten bringen wird: «Das Aftersales-Geschäft wird sich wandeln. Es wird sicher weniger repariert, dafür werden Software-Updates und das Management von Fahrerassistenzsystemen immer wichtiger.» Die Schweizer Garagisten würden sich in den nächsten 20 Jahren mit einer grossen Vielfalt an Antriebstechnologien befassen: «Der AGVS und seine Mitglieder sind technologieoffen. Mit unserer beruflichen Grundbildung und zahlreichen Weiterbildungsangeboten ist dafür gesorgt, dass die Schweizer Garagisten für alle Technologien die kompetenten Ansprechpartner sind und bleiben.»
 
Die Elektromobilität boomt. Dennoch werden auch 2035 werden noch zwei Drittel aller Autos in der Schweiz über einen Verbrennungsmotor verfügen. 
 
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