Verlieren Garagisten Kunden?

Over-the-Air-Update

Verlieren Garagisten Kunden?

22. März 2021 agvs-upsa.ch – Eine automatische Fahrzeug-Softwareaktualisierung hat längst nichts mehr mit Science-Fiction zu tun. Vor der Realität fürchten müssen sich die Garagisten deshalb nicht. «Auch Tesla muss derzeit die Fahrzeuge in die Werkstätten beordern, weil die Hardware nicht mehr Schritt zu halten vermag mit den zahlreichen Software-Updates», sagt Markus Peter, beim AGVS verantwortlich für Technik & Umwelt. 

20210319_update_artikelbild.jpg
Quelle: Polestar

mig. Die elektrisch angetriebenen Fliessheck-Limousinen von Polestar erhielten Ende Februar die neuste Software und Funktionen ohne Garagenbesuch. Ein Over-the-Air-Update ist eine Softwareaktualisierung, die über WLAN oder sogar ein Mobilfunknetz durchgeführt wird. 5G ermöglicht es, die neusten Funktionserweiterungen noch schneller zu überspielen.  «Heutzutage sind wir daran gewöhnt, dass unsere Mobiletelefone und Computer immer auf dem neusten Stand sind. Dasselbe dürfen wir auch von unsren Autos erwarten», sagt Polestar-CEO Thomas Ingenlath. Teil des neuesten Update-Pakets ist eine zusätzliche Sicherheitsfunktion. Der Cloud-basierte Dienst zeichnet zum Beispiel auf, wenn ein anderes Fahrzeug, das in eine Kollision verwickelt war, die Fahrbahn blockiert.

Was dem Garagisten zu denken gibt: Ein Werkstattbesuch ist für die Software-Aktualisierung nicht zwingend notwendig. Und das gilt für immer mehr Hersteller. «Natürlich bereitet die immer stärkere direkte Anbindung an den Fahrzeughersteller aus Sicht der Garagen Sorgen. Im Moment wird das, wenn überhaupt, meist erst für Updates am Infotainment-System genutzt, zum Beispiel durch BMW», beschwichtigt Markus Peter. Eine Ausnahme bilde Tesla, wo auch zu sicherheitsrelevanten Assistenzsystemen oder zur Hochvolt-Batterie umfangreiche Updates über die «Luft» übertragen werden. «Aber auch Tesla muss derzeit die Fahrzeuge in die Werkstätten beordern, weil die Hardware nicht mehr Schritt zu halten vermag mit den zahlreichen Software-Updates. Ein Phänomen, das wir auch vom Smartphone oder PC her kennen.»  

Elektro-Pionier Tesla war einer der Vorreiter im Bereich der Over-the-Air-Updates. Für das vor fast zwei Jahren ebenso in der Schweiz eingeführte Kompaktmodell Model 3 gab es inzwischen über 20 Software-Updates. Auch die BMW Group rollte ab Oktober 2020 sein bislang umfangreichstes Remote-Software-Upgrade aus und lieferte für 750'000 Fahrzeuge weltweit nicht nur eine Softwareaktualisierung, sondern auch neue Funktionen. Und dank des Multimedia- und Bediensystems MBUX hat auch Mercedes diese Möglichkeit geschaffen. 
Feld für switchen des Galerietyps
Bildergalerie

Kommentar hinzufügen

7 + 3 =
Lösen Sie diese einfache mathematische Aufgabe und geben das Ergebnis ein. z.B. Geben Sie für 1+3 eine 4 ein.

Kommentare